Die neue Bürgermeisterin machte in ihrer Ansprache deutlich, mit welcher Haltung sie ihr Amt antreten wird. Sie beschrieb den Abend als Moment des Übergangs, geprägt von Dankbarkeit, Respekt und Verantwortung und sie sei sich bewusst in welch große Fußstapfen sie trete. Viele Wege möchte sie mit Dankbarkeit weitergehen. Es gibt Stellen, an denen seine Spuren tief, prägend und einzigartig sind – genau dort möchte sie versuchen, in seinem Sinne weiterzuarbeiten. Zugleich machte sie aber deutlich, dass jede Zeit und jede Persönlichkeit eine eigene Handschrift brauchen. Neue Wege einzuschlagen sei kein Bruch oder Kritik, sondern Ausdruck veränderter Anforderungen.
Hendges-Steffens beschrieb sich selbst als bodenständig und verwurzelt in der Region. Zusammenhalt, Ehrenamt, Vereine, Nachbarschaftshilfe und Gemeinsinn sind für sie tragende Säulen der Gemeinden in der Verbandsgemeinde. Sie weiß, wie viel Engagement, Herzblut und Liebe in der Heimat steckt – und genau das ist ihr Antrieb. Verantwortung bedeutet für sie, nicht wegzuschauen, sondern präsent zu sein, zuzuhören und anzupacken. Die Herausforderungen werden nicht kleiner, betonte sie, doch gemeinsam lässt sich vieles bewältigen.
Im Anschluss würdigte der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde und Stadtbürgermeister Thomas Kerpen den scheidenden Bürgermeister. Er machte deutlich, dass es den Rahmen gesprengt hätte, auch nur annähernd alles aufzuzählen, was Alfred Steimers in 16 Jahren angestoßen und begleitet habe. Er erinnerte an zahlreiche Projekte, an die Unterstützung der Ortsgemeinden, an den stetigen Einsatz für die Feuerwehren sowie an die Fähigkeit, Ausgleich zu schaffen und unterschiedliche Interessen zusammenzuführen. Steimers habe es verstanden, die Verbandsgemeinde zusammenzuhalten und zugleich Entwicklung zu ermöglichen. Kerpen brachte die Wertschätzung vieler auf den Punkt, als er Alfred Steimers als den „Bürgermeister der Herzen“ bezeichnete – ein Titel, der seine Nähe zu den Menschen und seine Art zu führen treffend beschreibt.
Auch Landrätin Anke Beilstein blickte auf die langjährige Zusammenarbeit zurück. Sie würdigte Steimers’ klaren Blick für das Machbare, seine Ausdauer und sein Ziel, die Verbandsgemeinde nachhaltig und zukunftsfähig aufzustellen. Zugleich zeigte sie sich überzeugt, dass Sandra Hendges-Steffens mit Erfahrung, Sachlichkeit und Bodenständigkeit diesen Weg erfolgreich fortsetzen wird.
Moritz Petry vom Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz überreichte Alfred Steimers anschließend eine Ehrenurkunde. Gewürdigt wurden darin seine 16-jährige Tätigkeit als Bürgermeister, sein Engagement für das Gemeinwesen und die kommunale Selbstverwaltung sowie sein Einsatz im Gemeinde- und Städtebund – unter anderem als Vorsitzender der Kreisgruppe Cochem-Zell, als Mitglied des Landesausschusses und weiteren Fachgremien.
Stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Ulmen richtete Stephan Hillesheim, Vorsitzender des Personalrates, Dankesworte an Alfred Steimers. In anerkennenden und würdigenden Worten hob er die vertrauensvolle Zusammenarbeit hervor und machte zugleich deutlich, dass sich die Belegschaft auf die gemeinsame Arbeit mit der neuen Bürgermeisterin freut. Auch Pater Kübler richtete einige Worte an den scheidenden und die neue Bürgermeisterin und überreichte beiden jeweils ein Gemälde: Alfred Steimers erhielt ein Bild mit der Darstellung Jesu, Sandra Hendges-Steffens ein Bild der Heiligen Elisabeth – verbunden mit der Erinnerung, in ihrem künftigen Wirken die Armen und Schwachen nicht aus dem Blick zu verlieren.
Zu den zahlreichen Gästen der Veranstaltung zählten u.a. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung ebenso wie aus Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr, sozialen Trägern und Einrichtungen sowie Wegbegleiter, Familie und Freunde. Die große Anerkennung für Alfred Steimers spiegelte sich auch in den Ehrungen wider: Von der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz erhielt er die Ehrennadel als Auszeichnung für seine Verdienste, vom Deutschen Feuerwehrverband wurde ihm die Ehrenplakette verliehen.
In seiner Abschiedsrede blickte Alfred Steimers persönlich auf seinen Lebens- und Berufsweg zurück – von den frühen Jahren über berufliche Stationen in Mainz und der Kreisverwaltung bis hin zum Bürgermeisteramt in Ulmen. Er sprach offen über die Herausforderungen, die das Zusammenführen vieler Ortsgemeinden mit sich bringt, betonte aber zugleich das gute Miteinander in der Verbandsgemeinde. Besonders wichtig seien ihm stets die Unterstützung der Feuerwehren und das offene Ohr für die Bundeswehr gewesen, die mehrfach in der Verbandsgemeinde vertreten ist. Steimers machte deutlich, dass die Erfolge der vergangenen 16 Jahre keine Einzelleistung gewesen seien, sondern Ergebnis gemeinsamer Arbeit mit Verwaltung, Gremien und Ehrenamtlichen.
Bewegende Worte fand Steimers zum Abschluss: Er gehe nun in einen neuen Lebensabschnitt, wisse die Verbandsgemeinde jedoch gut aufgestellt – auch wenn er seiner Nachfolgerin noch einige Aufgaben hinterlassen hat. Er verabschiedete sich nicht mit einem endgültigen Lebewohl, sondern mit einem „Auf Wiedersehen“, da er der Region weiterhin eng verbunden bleibe. Sein Herz sei hier zu Hause.
Der lang anhaltende Applaus der Anwesenden – getragen von großer Wertschätzung und sichtbarer Emotion – unterstrich eindrucksvoll, welchen Stellenwert Alfred Steimers in der Verbandsgemeinde Ulmen genießt: als Gestalter, als verlässlicher Ansprechpartner und vor allem als „Bürgermeister der Herzen“.


